Verkehrssicherheitstage an der Gewerblichen Schule Geislingen 2017 15. Mai 2017 - Archiv

Einweisung am Fahrsimulator durch Instruktor Franz Walther.

Alkohol! Drogen? Rasen! – Alles kein Problem? Oder? Schüler und Schülerinnen wurden mit möglichen Gefahren konfrontiert.

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Junge Fahrerinnen und Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren sind regelmäßig überproportional an folgenschweren Verkehrsunfällen beteiligt. Mindestens jeder vierte Verkehrstote ist aus dieser Altersgruppe. Die Ursachen – zu schnell, zu cool, zu müde, zu voll…

In einer Gemeinschaftsaktion der Gewerblichen Schule sowie der Emil-von-Behring-Schule wurden während der drei Verkehrssicherheitstage über 400 junge Verkehrsteilnehmer mit möglichen Gefahren im Straßenverkehr konfrontiert. Die Schüler und Schülerinnen konnten sowohl schockierende, wie auch überraschende Erfahrungen machen. Diese erlebten sie im geschützten Rahmen von Simulationen, so dass keiner zu Schaden gekommen ist.

Diese Simulationen führten Beamte der Verkehrsprävention des Polizeipräsidiums Ulm unter der Leitung von Polizeihauptkommissar Roland Schmid mit den Jugendlichen an verschiedenen Stationen durch. Schmid diskutierte mit den Schülern den Sinn des Anschnallens. Beim Einwand der Schüler „die Autos haben doch alle Airbag“, informierte er sie, dass der Airbag beim Auslösen mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h in alten und 400 km/h in neuen Autos auf sie zukommt. Wer also vom Gurt nicht zurückgehalten wird, erlebt einen „Faustschlag“ mitten ins Gesicht. Anschließend konnte, wer wollte, am Gurtschlitten eine Aufprallgeschwindigkeit von 9 km/h selbst erleben. Danach waren sich alle Schüler einig, dass das Anschnallen von lebenswichtiger Bedeutung, „Gurt rettet Leben“, ist und sie sich zukünftig nach dem Motto „erst klick, dann Start“ hinters Steuer setzen werden.

Polizeihauptmeister Andreas Unterthiner hielt drei verschiedene Rauschbrillen bereit. Sehr schnell merkten die Jugendliche, dass unter Alkohol-bzw. Drogeneinfluss ein Gegenstand sich gezielt schlecht greifen lässt, geradeaus laufen fast unmöglich ist und ein Slalomparcours eine extreme Herausforderung ist. Je nach Brille wurde ein Alkoholpegel von 0,8 bis 1,8 Promille simuliert. Untersuchungen haben ergeben, dass bereits bei 0,1Promille das Risiko zu verunglücken bei Fahrern unter 21 Jahren um 25% steigt.

Außerdem zeigte Unterthiner wie gefährlich ein Smartphone den Autofahrer vom Verkehrsgeschehen ablenkt. Übungen mit dem sog. Reaktionstestgerät ergaben, dass sich die Reaktionszeit beim Telefonieren oder Nachrichten schreiben bei einer Gefahrenbremsung verdoppelt und somit ein Unfall wahrscheinlicher wird als ohne eine Ablenkung durch das Handy.

Am Fahrsimulator wurden die Schüler und Schülerinnen mit Gefahren und Fahren unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr konfrontiert. Franz Walther, Instruktor vom Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr, kurz B.A.D.S., wies die Jugendliche in die Bedienung des Simulators ein und erklärte umfassend den Ablauf. Wer nicht angeschnallt ist, kann nicht starten. Jeder beginnt in „normalem Zustand“ mit seiner Fahrstrecke entweder in oder außerhalb der Stadt. Schon bald spürt man den Unterschied bei Alkoholeinfluss, wenn das Gesichtsfeld eingeschränkt wird und die Reaktion sich verlangsamt. So lässt sich ein Crash mit anderen Verkehrsteilnehmer nicht lange vermeiden. Alle sind froh, dass es diesmal „nur“ Simulationen waren.

Am Ende der Veranstaltung sprachen die Beamten den Jugendlichen ein großes Lob aus. Roland Schmid betonte, dass alle an den einzelnen Stationen interessiert und aufmerksam zugehört und mitgemacht hätten. „Es war gut, dass wir alles praktisch ausprobieren konnten“, meinte eine Schülerin und ein Mitschüler ergänzt „super war, dass wir auf alle unserer Fragen eine Antwort bekamen.“ Ein anderer verwies auf die Infotafeln und meinte „gut zu wissen, wie schnell es sehr teuer werden kann und wie schnell man seinen Führerschein wieder los ist.“

Die Schulen hoffen, dass diese Veranstaltung auch im nächsten Jahr wiederholt werden kann. Gesponsert und unterstützt wurden die Verkehrssicherheitstage dankenswerterweise durch die „Initiative sicherer Landkreis Göppingen e.V. (Fahrsimulator) und den Förderverein der Schule (Gurtschlitten).

Die Berichterstattung der Filstalwelle kann unter www.filstalwelle.de. angeschaut werden.

(Bericht: Sabine Kern-Vonier)

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